Wir begrüßen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln vom 22. Juli 2014, das Cannabis-Patienten die Möglichkeit eröffnet, für medizinische Zwecke in der eigenen Wohnung Cannabispflanzen anzubauen. „Das VG Köln hat unmissverständlich klargestellt: Cannabis ist kein Teufelszeug, sondern für viele Menschen lebensnotwendig“, so Markus Strotmann.
Zugleich bedauern wir, dass es Kölner Verwaltungsrichtern zukommt, die Vorschriften zum Cannabisverbot zu reformieren. Grund hierfür ist die Verweigerungshaltung der Bundesregierung, über eine Reform der repressiven Cannabispolitik überhaupt zu sprechen. „Das faktische Totalverbot von Cannabis ist spätestens jetzt für rechtswidrig erklärt worden. Statt langwieriger Gerichtsverfahren, die in Einzelfällen mit begrenzten Ausnahmegenehmigungen enden, brauchen wir endlich einen vernünftigen gesetzlichen Rahmen, der die kontrollierte Abgabe von Cannabis ermöglicht“, stellt Dennis Möllers klar.
Wir schlagen hierfür das Modell eines Cannabis Social Clubs vor. Dieser ermöglicht es schwerkranken Cannabispatienten, problemlos und günstig an ihre Medizin zu kommen. Gleichzeitig sollen auch volljährige GenusskonsumentInnen dort begrenzte Mengen Cannabis erwerben können. „Nur durch derartige staatlich kontrollierte Abgabemodelle kann verhindert werden, dass Schwarzmärkte lukrativ bleiben, auf denen Jugend- und Gesundheitsschutz keine Rolle spielen.“, sagt Robert Brungert. Zudem zeige die Erfahrung von Ländern wie Uruguay, den Niederlanden, Portugal und Teilen der USA, dass solche Abgabemodelle gerade nicht zu einer Erhöhung des Cannabiskonsums führen. Deshalb fordern die Hanffreunde Münster die Bundesregierung auf, endlich eine Reform der gescheiterten Drogenpolitik anzugehen.
Nach dem Urteil fordern selbst eher konservative Medien wie die „Welt“ die generelle Legalisierung von Cannabis. Der Münsteraner Stadtrat könnte voranschreiten und hierzu ein entsprechendes Modellprojekt bei der BfArM beantragen. Diese Idee liegt dort gleich zwei mal zur Entscheidung vor: Als umfangreicher Bürgerantrag sowie als kurzer Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt, der von der Münsteraner Bevölkerung in die Bestenliste gewählt wurde. Unsere Onlinepetition hat mittlerweile über 1.900 UnterstützerInnen.
Ein Gedanke zu „Hanffreunde begrüßen gerichtliche Eigenanbauerlaubnis“