Besuch der Hanffreunde Münster bei den Steinfurter Campus-Dialogen

Die Fachhochschule Steinfurt hatte im Rahmen der neuen Diskussionsreihe das Thema
„Toxikologie von Cannabis“ als erstes Thema auserkoren. Wie erwartet war das Thema ein Publikumsmagnet, auch die Hanffreunde Münster konnten sich die Gelegenheit, bei diesem Thema mitzudiskutieren, nicht entgehen lassen. Das Wichtigste vorab: es gibt immer noch keine Fälle von Cannabis-Toten

, und auch die sonstigen

Aspekte, die in Zusammenhang mit der Wirkung von Cannabis auf den menschlichen Organismus
genannt wurden, waren für Zuhörer, die sich mit der Materie auskennen, keine Neuigkeiten.
Es war von den medizinischen Nutzen und den angenehmen Wirkungen die Rede, genau wie von möglichen Psychosen und der Entwicklungsstörung bei jungen Konsumenten die Rede. Leider wurde nach Ansicht der Hanffreunde Münster der Vergleich zu legalen Rauschmitteln unterschlagen: „Psychosen“ und „Entwicklungsstörungen“ sind natürlich Stichworte, die den „besorgten Bürger“, Helikopter-Eltern und Co. aufhorchen lassen – wenn man sie nicht in einem
entsprechenden Zusammenhang rückt. Psychosen sind bei einem längeren Alkoholmissbr auch noch
das kleinste Übel… Aber auch das ist bei den Legalisierungsbefürwortern ein alter Hut.
Insgesamt war der Vortrag des Herrn Prof. Dr. Schupp eine gute Zusammenfassung der aktuellen Informationen auf der Grundlage der verfügbaren Literatur zu dem Thema.
Gleichzeitig war der fehlende Praxisbezug auch die größte Schwäche des Vortrags: Es war immer noch von Flashback ́s die Rede, die generelle Fahrtauglichkeit  – und insbesondere die Konsequenzen der aktuellen Handhabung im Fahrerlaubnisrecht wurde auch nicht ganz richtig dargestellt.
Der fehlende Praxisbezug wurde dann aber nach dem Vortrag in der Diskussion größtenteils kompensiert, sowohl durch die geladenen Gäste (Hubert Wimber, Polizeipräsident Münster (a.D.) und ein Vertreter von „Eve&Rave“ konnten hier wesentliche Aspekte beitragen), als auch durch das fachlich teils sehr versierte Publikum – immerhin schienen etwa die Hälfte der Anwesenden in der Altzerklasse zu sein, bei denen laut Statistik etwa die Hälfte eigene Cannabis-Erfahrungen gemacht haben dürfte – rein statistisch…
Insgesamt eine sehr interessante Diskussion, bei der als Tenor einmal mehr ein durchwachsenes Bild
heraus kam: Herr Wimber und der Vertreter von „Eve&Rave“waren erwartungsgemäß für eine
Liberalisierung des Marktes, Herr Prof. Schupp konnte sich nicht wirklich zu einer positiven Aussage
hinreißen lassen, wollte sich aber in letzter Konsequenz auch nicht das Glas Rotwein verbieten lassen –
wissend, dass es sich dabei um einen Substanz handelt, die deutlich schädlicher ist als etwa Cannabis.
Wir hätten Ihn ja gerne mal zu einer Bildungsreise ins nahegelegene Enschede eingeladen, aber was

nicht ist, kann ja noch werden!

Das Video zum Beitrag findet Ihr hier:
Video der Veranstaltung

Webseite der Veranstaltung: https://www.fh-muenster.de/studium/aktuelles/steinfurter-campus-dialoge-11-04.php

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